Versteinerung
An Versteinerungen erinnern die Übermalungen in Weißtönen auf Reproduktionen aus der „Fresko“-Gruppe. Die Gesichter versteinern und scheinen dennoch lebend – wie die Welt um sie. Die fortgesetzte Zerstörung unserer Lebensgrundlagen, das kriegstreibende Wahnsinnshandeln der nach Vormacht strebenden Kräfte veranlassten mich, das Bild Versteinerung № 3 mit einer dicken afrikanisch-europäischen Sandschicht zu grundieren.
Auf einer Leinwandreproduktion der „Fresko“-Übermalung № 1 erzeugte ich in der Wormser Galerie Atelier Temporaer mit Punkten und Wellen in Weißtönen (blanc und altweiß) Strukturen und Muster, die an Versteinerungen erinnern. Die Gesichter scheinen mehr oder weniger versteinert, dennoch lebend, sichtbare Metamorphose. Mehr noch als die Gesichter, scheint die Welt, die Bewegung um sie herum zu versteinern. Definiert wird Versteinerung, Fossilierung als Umwandlung von toten Lebewesen in mineralische Substanz. Ich sehe in diesem Bild die Gesichter nicht als tot, sie werden lebend zu Stein. Bei den Köpfen, die zu Stein werden, denke ich auch an die Redensart vom Herz aus Stein, die auftaucht, wenn von Gefühllosigkeit oder Härte gegen andere gesprochen wird. Das Herz aus Stein erscheint auch als Symbol in Märchen oder im Alten Testament im Buch Ezechiel. Auch als Metapher für Angst- oder Schockstarre taucht der Begriff auf. Sie kann eintreten, wenn ein bedrohtes Lebewesen weder fliehen noch kämpfen kann.
Teilausschnitte Versteinerung № 1
Das Bild Versteinerung № 1 beendete ich 2012 und greife 10 Jahre später das Motiv in drei weiteren Bildern erneut auf. Auslöser dafür waren die Lage in der Welt, das unbegreifliche Wahnsinnshandeln kriegstreibender Kräfte und die voranschreitende Weltzerstörung wie auch das Nichthandeln so vieler angesichts der zunehmenden Vernichtung der Lebensgrundlagen von Tieren, Menschen, Pflanzen.
Malgründe der Bilder Versteinerung № 2 (105 x 53 cm), № 3 (105 x 53 cm) und № 4 (130 x 105 cm) sind Reproduktionen auf Leinwand aus der „Fresko“-Gruppe. Das Bild Versteinerung № 3 ist mit Leim und einem Sandgemisch von afrikanischen und europäischen Meeresufern grundiert.
Übermalungsweg zur Versteinerung № 3