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Selbstportrait № 1, 2009, 107 x 53 cm - +
Selbstportrait № 2, 2009, 107 x 53 cm - +
Vorstudie Selbstportait, 2009, 35,7 x 26,7 cm
Selbst-Portrait
Beim Übermalen der „Fresko“-Antlitze fragte ich mich, was sich zeigen würde, wenn ich Portraits von mir selbst übermale. Für dieses Experiment nahm ich Portrait-Aufnahmen mit meinem Gesicht (Fotos Josef Mehrl). Die Gesichter wirkten fremd, die „Iche“ so befremdlich, dass ich die fertige Übermalung in kleinere Formate zerlegte. Im erneuten Prozess des Übermalens formen sich Gestalten im Werden.
Bei den „Fresko“-Übermalungen kam es mitunter zum stillen Dialog mit den Gesichtern. Was würde sich zeigen, wenn ich beim Übermalen, mir selbst ins Auge schaue? Josef Mehrl, der mir Jahre zuvor einfühlsam die Scheu vor der Kamera nahm und mich für die Fotografie begeisterte, machte im Jahr 2009 Portraitaufnahmen von mir. Auf mich wirkten sie fremd, jenem Befremden gleich, das ich empfand beim ersten Hören meiner Stimme aus einem Rekorder. 15 dieser Portraits wurden zum Malgrund für das Bild Selbst-Portrait (108 x 134 cm). Die Übermalung begann mit einem Sturz beim Aufhängen des Malgrundes, mit schwerer Gehirnerschütterung, einer Blaulichtfahrt und Röntgenbildern sozusagen Innenportraits meines Schädels – Schattenportraits und einem Arbeitsblatt Transparenz bis es blutet.
Beim Übermalen schien meine Hand gebremst, überall die eigenen eindringlichen Augen, eine unangenehme Art beobachtender Selbstbeobachtung. Das rosastichige Bild der Iche ist nur noch digital vorhanden. Ich zerlegte es und malte auf den auseinandergenommenen Teilen weiter. Gesichter und Augen treten darin in den Hintergrund oder verschwinden, Gestalten im Werden bilden sich, Tanz scheint auf, ein Kreis, die Kugel in Bewegung (beide 107 x 53 cm).
Selbstportrait, 2009, 108,4 x 134 cm
Bildgrund mit Stuhl